%Sat Jul 21 18:44:44 EDT 2012 0123456789012345678901234567890123456789012345678901%345 1 + 2 + 21 + 2 + 1 = 27 lines per page 3 3 & 4 G1 können, habe & ich G2 können, & habe ich 3 4 & 5 G1 lege es euch & hier G2 lege & es euch hier 3 5 & 6 G1 ihr mir's danken & werdet G 2 ihr & mir's danken werdet 3 6 & 7 G1 ſeinem Geiſte und ſei= & nem G2 ſeinem & Geiſte und ſeinem 3 7 & 8 G1 Bewunderung und & Liebe G2 Bewun= & derung und Liebe 3 8 & 9 G1 eure Thränen & nicht G2 eure & Thränen nicht 3 10 G1 A 2 Und G2 ø 5 5 G1 ich so liebe G2 ich liebe 6 21 G1 Übels G2 Uebels 7 20 G1 beyden G2 beiden 7 20 G1 ſeltner. G2 ſeltner, 8 2 G1 Übrigens G2 Uebrigens G1 8 21 - 9 1 hab' ich && dem Abgeſchiedenen in dem verfallenen Cabinet= & chen G2 8 21 - 9 1 hab' ich & dem Abgeſchiedenen in dem verfallenen Cabinet= && chen -------------------------------------------------------- -------------------------------------------------------- Johann Wolfgang Goethe (1749-1832) Die Leiden des jungen Werthers Leipzig, in der Weygandſchen Buchhandlung, 1787 Herausgegeben von John Simms © 2012 John Simms -------------------------------------------------------- -------------------------------------------------------- [front cover] -------------------------------------------------------- [marbled end paper] -------------------------------------------------------- [marbled end paper] -------------------------------------------------------- -------------------------------------------------------- -------------------------------------------------------- -------------------------------------------------------- -------------------------------------------------------- Titelkupfer I Band [etching] Romberg Geyser 16 -------------------------------------------------------- G o e t h e ' s S ch r i f t e n. ------------ E r ſt e r B a n d. [etching] J.W. Meil inv del a je L e i p z i g , b e y G e o r g J o a ch i m G ö ſ c h e n , 1 7 8 7. -------------------------------------------------------- -------------------------------------------------------- ----------------------------- Verzeichniß der Subſcribenten. ---- Se. Durchlaucht der regierende Fürſt von Anhalt=Deſſau. 1 Expl. Ihro Königliche Hoheit die Fürſtinn von Anhalt=Deſſau. 1 = Ihro Durchlaucht die Erbprinzeſſinn von Baden. 1 = Se. Durchlaucht der Erbprinz Franz Sachſen=Coburg 1 = Se. Durchlaucht der regierende Fürſt von Curland und Semgallen. 1 = Ihro Durchlaucht die Fürſtinn von Gal= lizin, geborne Gräfinn von Schmettau, in Münſter. 1 = Se. Durchlaucht der Prinz Baris von Gallizin in Paris. 1 = Se. Durchlaucht der Prinz Auguſt von Sachſen=Gotha. 5 = Se. Durchlaucht der Erbprinz von Sachſen=Gotha. 1 = Se. Durchlaucht der Prinz Friedrich Sachſen=Gotha. 1 = 1 2 -------------------------------------------------------- IV Se. Durchlaucht der Erbprinz von Heſſen= Darmſtadt. 1 Expl. %% Ihro Königliche Hoheit die Fürſtinn von Anhalt=Deſſau. 1 = Ihro Durchlaucht die Erbprinzeſſinn von Baden. 1 = Se. Durchlaucht der Erbprinz Franz Sachſen=Coburg 1 = Se. Durchlaucht der regierende Fürſt von Curland und Semgallen. 1 = Ihro Durchlaucht die Fürſtinn von Gal= lizin, geborne Gräfinn von Schmettau, in Münſter. 1 = Se. Durchlaucht der Prinz Baris von Gallizin in Paris. 1 = Se. Durchlaucht der Prinz Auguſt von Sachſen=Gotha. 5 = Se. Durchlaucht der Erbprinz von Sachſen=Gotha. 1 = Se. Durchlaucht der Prinz Friedrich Sachſen=Gotha. 1 = 1 2 -------------------------------------------------------- Z u e i g n u n g . -------------------------------------------------------- -------------------------------------------------------- L e i d e n d e s j u n g e n W e r t h e r s. --------------------- E r ſt e s B u ch. Goethe's W. I. B A -------------------------------------------------------- -------------------------------------------------------- --------------------- Was ich von der Geſchichte des armen Werthers nur habe auffinden können, habe ich mit Fleiß geſammelt, und lege es euch hier vor, und weiß, daß ihr mir's danken werdet. Ihr könnt ſeinem Geiſte und ſei= nem Character eure Bewunderung und Liebe, ſeinem Schickſale eure Thränen nicht verſagen. A 2 Und -------------------------------------------------------- Und du gute Seele, die du eben den Drang fühlſt, wie er, ſchöpfe Troſt aus ſeinem Leiden, und laß das Büchlein dei= nen Freund ſeyn, wenn du aus Geſchick oder eigener Schuld keinen nähern finden kannſt! ------------------------- Wie -------------------------------------------------------- ----------------------------- A m 4. M a y. Wie froh bin ich, daß ich weg bin! Beſter Freund, was iſt das Herz des Menſchen! Dich zu verlaſſen, den ich so liebe, von dem ich un= zertrennlich war, und froh zu ſeyn! Ich weiß, du verzeihſt mir's. Waren nicht meine übri= gen Verbindungen recht ausgeſucht vom Schick= ſal, um ein Herz wie das meinige zu ängſtigen? Die arme Leonore! Und doch war ich unſchul= dig. Konnt' ich dafür, daß, während die eigen= ſinnigen Reitze ihrer Schweſter mir eine ange= A 3 nehme -------------------------------------------------------- 6 W e r t h e r s L e i d e n. nehme Unterhaltung verſchafften, daß eine Lei= denſchaft in dem armen Herzen ſich bildete? Und doch - bin ich ganz unſchuldig? Hab' ich nicht ihre Empfindungen genährt? hab' ich mich nicht an den ganz wahren Ausdrücken der Natur, die uns ſo oft zu lachen machten, ſo wenig lächerlich ſie waren, ſelbſt ergetzt? hab' ich nicht - O was iſt der Menſch, daß er über ſich klagen darf! Ich will, lieber Freund, ich verſpreche dir's, ich will mich beſſern, will nicht mehr ein Bißchen Übel, das uns das Schickſal vorlegt, wiederkäuen, wie ich's immer gethan habe; ich will das Gegenwärtige genießen, und das Vergangene ſoll mir vergangen ſeyn. Gewiß du haſt recht, Beſter, der Schmerzen wären minder unter den Menſchen, wenn ſie nicht - Gott weiß, warum ſie ſo gemacht ſind! - mit ſo viel Emſigkeit der Einbildungs= kraft ſich beſchäftigten, die Erinnerungen des vergangenen Übels zurück zu rufen, eher als eine gleichgültige Gegenwart zu ertragen. Du -------------------------------------------------------- E r st es Buch. 7 Du biſt ſo gut, meiner Mutter zu ſagen, daß ich ihr Geſchäft beſtens betreiben, und ihr ehſtens Nachricht davon geben werde. Ich habe meine Tante geſprochen, und bey weitem das böſe Weib nicht gefunden, das man bey uns aus ihr macht. Sie iſt eine muntere, heftige Frau, von dem beſten Herzen. Ich erklärte ihr meiner Mutter Beſchwerden über den zurückgehaltenen Erbſchaftsantheil; sie ſagte mir ihre Gründe, Urſachen und die Bedingungen, unter wel= chen ſie bereit wäre alles heraus zu geben, und mehr, als wir verlangten - Kurz, ich mag jetzt nichts davon ſchreiben; ſage meiner Mutter, es werde alles gut gehen. Und ich habe, mein Lieber, wieder bey dieſem kleinen Geſchäft gefunden: daß Mißverſtändniſſe und Trägheit vielleicht mehr Irrungen in der Welt machen, als Liſt und Boßheit. Wenigſtens ſind die beyden letztern gewiß ſeltner. A 4 Übri= -------------------------------------------------------- 8 W e r t h e r s L e i d e n. Übrigens befinde ich mich hier gar wohl. Die Einſamkeit iſt meinem Herzen köſtlicher Balſam in dieſer paradieſiſchen Gegend, und dieſe Jahrszeit der Jugend wärmt mit aller Fülle mein oft ſchauderndes Herz. Jeder Baum, jede Hecke iſt ein Strauß von Blüthen, und man möchte zum Maykäfer werden, um in dem Meer von Wohlgerüchen herumſchweben, und alle ſeine Nahrung darin finden zu können. Die Stadt ſelbſt iſt unangenehm, dagegen rings umher eine unausſprechliche Schönheit der Natur. Das bewog den verſtorbenen Grafen von M*** seinen Garten auf einem der Hü= gel anzulegen, die mit der ſchönſten Mannich= faltigkeit ſich kreutzen, und die lieblichſten Thäler bilden. Der Garten iſt einfach, und man fühlt gleich bey dem Eintritte, daß nicht ein wiſſen= ſchaftlicher Gärtner, ſondern ein fühlendes Herz den Plan gezeichnet, das ſeiner ſelbſt hier ge= nießen wollte. Schon manche Thräne hab' ich dem -------------------------------------------------------- E r st es Buch. 9 dem Abgeſchiedenen in dem verfallenen Cabinet= chen geweint, das ſein Lieblingsplätzchen war, und auch meines iſt. Bald werde ich Herr vom Garten ſeyn; der Gärtner iſt mir zugethan, nur ſeit den paar Tagen, und er wird ſich nicht übel dabey befinden. ------------- A 5 Eine -------------------------------------------------------- %% G1 G2 Sy Pa